Dr. med. Thomas Kunz
Kardiologe
Zum Beispiel Arnold Witti
Der Zeitungsartikel zeigt einen (mir persönlich nicht bekannten) Saarländer, der sich offensichtlich von einer schweren Herzerkrankung nicht unterkriegen lässt. Regelmäßige körperliche Betätigung (Ausdauersport) ist bei Herzinsuffizienz (Herzleistungsschwäche) in den meisten Fällen nützlich, erhöht sowohl Lebenserwartung als auch Lebensqualität.
Ein anderes Beispiel ist Herr N., einer meiner Patienten
Die Firma, bei der er lange Zeit gearbeitet hat, hat ihre Niederlassung in
Saarbrücken geschlossen.
Herr N. hatte die Wahl, entweder was neues zu suchen, oder in die Nähe von Köln
umzuziehen.
Da er hier Haus und Familie hat, suchte und fand er eine neue Arbeitsstelle.
In der Probezeit erlitt er einen Bandscheibenvorfall. Er wurde krank, und später
ging er in Kur.
Dort erhielt er die Kündigung seiner Arbeitsstelle.
Wenige Stunden darauf erlitt er einen Herzinfarkt.
Er hatte Glück, kam in die Klinik. Ein Herzkatheter wurde durchgeführt, mehrere
Stents eingelegt.
Herr N, war arbeitslos und deprimiert. Er zog sich zurück, grübelte.
Wenige Monate später: Erneut Schmerzen auf der Brust bei Belastungen.
Die Folge: Eine weitere Herzkatheteruntersuchung wurde durchgeführt. Mit Stents
konnte diesmal nicht mehr geholfen werden.
Eine Bypass-OP wurde durchgeführt.
Die Operation verlief -äußerlich- gut. Die Herzfunktion war erhalten, eigentlich
hätte der Heilung nichts im Wege gestanden.
Aber Herr N. kam nicht auf die Beine. Er litt unter Wundschmerzen, und die
Depressionen wurden schlimmer.
Innerhalb kurzer Zeit war er vom gesunden Durchschnittsverdiener zum kranken
Hartz IV-Empfänger herabgesunken - so empfand er es.
Er begann mit einer Psychotherapie. Diese brachte wenig. Sein Sohn schenkte ihm
einen Hund, damit er Bewegung haben sollte.
Der Hund nervte ihn.
Der Frühling kam spät in diesem Jahr, aber mit ihm kam ganz langsam auch die
Hoffnung.
Herr N. begann, sich an den Hund zu gewöhnen. Die Wundschmerzen ließen langsam
nach,
und genauso langsam kamen die Lebensgeister und die Hoffnung wieder.
Herr N. sagt "der Hund ist so ein guter Kerl", und er geht gern mit ihm raus.
Wie die Geschichte weitergeht, weiß ich nicht. Aber es gibt Hoffnung.
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